Wie bekomme ich eine Foliendurchführung für HT-Rohre dicht?

Es gibt viele Angebote von diversen Herstellern, einfach mal “foliendurchführung teich” bei Google eingeben, dann seht ihr das es solche von knapp 8,- Euro bis zu 85,- Euro gibt.

Hier möchte ich euch zeigen, wie ich meine Foliendurchführungen mache.

Ich demonstriere es hier mit einem Folienrest und einem alten abgeschnittenem HT-70 Rohr, im Normalfall, wie hier beim Bachlauf, gehe ich mit dem Rohr direkt durch die verlegte Folie. Ich habe es so schon oft gemacht, und bis jetzt ist alles immer noch dicht – keine Reklamationen

Was brauchen wir dafür?

Das Rohr, welches durch die Folie geführt werden soll, der Durchmesser ist egal, es geht immer. Ich habe es mit Rohren von HT-50 bis HT-100 gemacht und auch schon mit Schläuchen bis 2″, diese müssen aber außen glatt sein, also nicht geriffelt!

Eine Schere oder ein passendes Locheisen.

Einen Stift zum anzeichnen.

Folienkleber und einen Heißluft-Föhn.

Und zum reinigen Aceton.

Aber Achtung, Aceton entfettet nicht nur die Folie sondern auch die Haut. Darum nach Möglichkeit Handschuhe anziehen!

 

 

Als erstes zeichnen wir die Stelle an, wo das Rohr durchgeführt werden soll.

 

 

 

 

 

 

 

 

Dann zeichnen wir einen kleineren Kreis in der Mitte an, so das ein Rand von ca. 2 – 3 cm entsteht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Diesen inneren Kreis schneiden wir dann aus…

 

 

 

 

 

 

 

Es ist aber darauf zu achten, das man solche Ecken oder Zacken vermeidet, denn da könnte die Folie sonst einreißen.

Sind solche Ecken wie hier vorhanden, müssen sie unbedingt “begradigt” werden!

Ich habe dafür z.B. eine Nagelschere genommen…

 

 

 

 

 

Es kommt dabei ja nicht auf einen Millimeter an, aber Hauptsache ist, es ist einigermaßen rund.

 

 

 

 

 

 

Dann wird das Rohr angezeichnet, und zwar die Stelle wo die Folie später sitzen soll.
Es sollte vorzugsweise soweit durch die Folie geschoben werden, das man noch einen Bogen drauf stecken kann. Also mindestens eine Muffenstärke + 1 cm!

 

 

 

 

 

 

 

Hiermit wird die Folie und das Rohr an den Stellen wo es verklebt werden soll gereinigt.

Aber wie oben schon erwähnt, bitte vorher Handschuhe anziehen!

 

 

 

 

 

 

Jetzt ist die Folie schön sauber und entfettet, dann können wir den Bereich mit dem Heißluft-Föhn erwärmen, bis die Folie schön weich ist.

Aber bitte nicht zu lange auf eine Stelle halten und nicht so heiß machen, das sich Blasen bilden, dadurch wird die Elastizität der Folie sonst zerstört.

Also bitte nur so lange erwärmen, bis sie schön weich ist.

 

 

 

 

Dann das Rohr langsam und vorsichtig durchstecken. Bei den meisten Folien dürfte es keine Probleme dabei geben, sie dehnen sich um ein Vielfaches – wenn sie warm sind. Dieser Folienrest ist ein Stück  ”Grüne” von NaturaGart, die dehnt sich um 200%, also keine Gefahr…

Sollte die Folie dabei einreißen, ist eventuell eine Ecke wie oben beschrieben schuld – oder die Folie an sich ist einfach nur “Billigkram” und so etwas würde ich für einen Teich bestimmt nicht nehmen!

 

 

 

 

 

 

Jetzt zügig das Rohr und die Folie mit dem Folienkleber einpinseln, solange sie noch weich ist und dann bis zur Markierung drüber ziehen. Etwas ausrichten und von der anderen Seite nochmal etwas andrücken…

FERTIG…

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hier habe ich den Flicken noch etwas rund geschnitten, damit man es besser erkennen kann.

 

 

 

 

 

 

 

So einfach und kostengünstig ist es eine Foliendurchführung für HT-Rohre herzustellen!
Mehr hilfreiche Tipps findet Ihr auch in meiner Bauanleitung für den 5-Zonen-Filter, siehe rechte Seite.

 

 

Etwas Wichtiges möchte ich hier aber noch erwähnen, das bezieht sich allerdings nur auf Durchführungen die weit unter dem Wasserspiegel liegen:

Es ist unbedingt darauf zu achten, das die Folie direkt hinter der Klebestelle – also am Rohr – einen festen Untergrund haben muss! Der Untergrund sollte dort flach und gerade sein, es darf dort keine Vertiefung geben!

Ansonsten könnte der Wasserdruck die Folie an der Stelle in die Vertiefung drücken und dann könnte die Durchführung undicht werden.

 

Also, den mutigen gehört die Welt…

Ich empfehle aber trotzdem, es auch erst einmal mit einem Folienrest auszuprobieren und dann an die eigentliche Stelle im Teich oder am Bachlauf zu gehen. Ich wünsche euch dabei viel Erfolg.

Und wer noch Fragen dazu hat, einfach über das Kontaktformular bei mir melden

Liebe Grüße

Helmut